Tipps von: Nathalie Dorff
Warum gründen Frauen immer noch seltener als Männer?
Diese Frage untersucht der Female Founder Monitor, der vom Bundesverband Deutscher Start Ups ins Leben gerufen wurde. Die Studie basiert auf den Daten des Deutschen Start Up-Monitors, bei dem knapp 2.000 Gründerinnen und Gründer aus Deutschland zu unterschiedlichen Aspekten des Start Up-Ökosystems befragt werden. Die zentralen Aspekte der Studie waren dabei die Themen “Vereinbarkeit von Familie und Gründung”, “Zugang zu Netzwerk und Kapital” und “Fehlende Vorbilder – Männerdomäne”. Schauen wir uns das doch mal genauer an.
Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Gründung ist für viele ein sehr wichtiges Thema. Denn es ist definitiv nicht einfach, ein langfristig erfolgreiches Unternehmen zu gründen. Dem muss man sich bewusst sein. Gerade in den ersten Gründungsjahren können die Themen Familie und Freunde durchaus mal in den Hintergrund rücken.
Daraus ergeben sich insbesondere für Frauen große Herausforderungen. Denn Gründerinnen sind durch ihre oft doppelte Verantwortung für Beruf und Familie wesentlich stärker familiär eingebunden als männliche Gründer. Dies macht sich wiederum in den verfügbaren zeitlichen Ressourcen bemerkbar. Zwar lockern sich die klassischen Rollenverteilungen in der heutigen Zeit immer mehr auf, dennoch ist es noch weit verbreitet, dass Mütter eher zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern als Väter und dadurch natürlich weniger Arbeitszeit für ihr eigenes Business zur Verfügung haben. Die Herausforderung besteht also darin, eine gleichberechtigte Aufteilung familiärer Aufgaben zu finden.
In diesem Zusammenhang gebe ich dir aber auch noch einen kleinen Denkanstoß in eine andere Richtung an die Hand: Überlege dir doch mal, wie du dein Business so gestalten kannst, dass es nicht nur darum geht, Zeit gegen Geld zu tauschen. Es gibt hier viele Möglichkeiten, die eigenen zeitlichen Ressourcen auszuweiten. Zum Beispiel durch die Entwicklung eines digitalen Produkts, wie etwa einem Onlinekurs.
Nichtsdestotrotz ist eine Gründung einfach zeitaufwändig und ein Business läuft nicht von heute auf morgen rund. Als Faustregel kann man sagen, dass die ersten 3 Jahre entscheiden, ob das eigene Unternehmen, oder die Selbstständigkeit, läuft oder eben nicht. Ob eine neben- oder gleich hauptberufliche Selbstständigkeit für den Anfang besser ist, kannst du hier nachlesen.
Ich kann an dieser Stelle nur für mich selbst sprechen und sagen, dass ich unglaublich dankbar dafür bin, dass mich mein Partner und einige Familienmitglieder sowie enge Freunde dabei unterstützt haben, mein eigenes Business aufzuziehen und auch nicht aufzugeben.
Außerdem bin ich sehr froh darüber, dass ich schon so früh angefangen habe zu gründen. Bereits 2016 habe ich noch während des Studiums meine erste nebenberufliche Selbstständigkeit aufgebaut. Richtig eingestiegen und mich in Vollzeit selbstständig gemacht habe ich mich dann ein paar Jahre später mit gerade mal 26 Jahren. Daher kann ich nun auf eine spannende Zeit zurückblicken, in der ich mein Unternehmen aufgebaut habe. Ich habe mir die Möglichkeit geschaffen, erfolgreiche Karrierefrau zu sein und dennoch mein Privatleben so zu gestalten, wie ich es möchte. Diese Geschichte soll auch dich motivieren, dass es möglich ist.
Denn ich weiß, dass genau diese (fehlende) Unterstützung aus dem eigenen Umfeld für viele Frauen ein großes und wichtiges Thema und vielleicht auch häufig dafür verantwortlich ist, dass wir gehemmt sind, wenn es um Gründungen geht. An dieser Stelle habe ich einen Mutmach-Tipp für dich, wenn du das Gefühl verspürst, dass du dich eigentlich gerne selbstständig machen möchtest, dich aber aus verschiedenen Gründen noch nicht so richtig traust:
Mach es trotzdem! In der heutigen Zeit gibt es so viele Möglichkeiten und Unterstützung, dass es möglich ist. Seien es unterschiedliche Angebote zur Kinderbetreuung oder finanzielle Zuschüsse. Du musst sie nur nutzen und in Anspruch nehmen. Auch wenn es vielleicht manchmal schwerfällt.
Wenn du es wirklich willst, findest du eine Lösung.
Der Zugang zu Netzwerk und Kapital wurde im Rahmen der oben genannten Studie ebenfalls untersucht. Den Ergebnissen zufolge verfügen Gründerinnen oftmals über weniger stark ausgeprägte Netzwerke in wichtigen, geschäftsrelevanten Bereichen als männliche Gründer. Als Folge daraus erhalten Gründerinnen weniger Kapital für ihr Start-Up, weniger Austauschmöglichkeit, Erfahrungswerte, und sind häufiger mit Vorurteilen und Stereotypen konfrontiert.
Genau an dieser Stelle setzt die Grundidee von der BeeSelf Academy an. Mir liegt es sehr am Herzen, ein Netzwerk für Unternehmerinnen und Selbstständige zu schaffen, in dem sich Gleichgesinnte austauschen, gemeinsam weiterbilden und gegenseitig Mut machen können. Wenn du spürst, dass das der richtige Ort für dich sein könnte, dann melde dich gerne für unseren BeeSelf Academy Club an und trete in Kontakt mit anderen selbstständigen Frauen, denen es vielleicht mal ganz genauso ging, wie dir gerade.
Der dritte Aspekt, welcher im Rahmen der anfangs eingeführten Studie untersucht wurde, beschäftigte sich mit dem Fehlen von Vorbildern für Gründerinnen. Den Ergebnissen zufolge ist insbesondere die Tech-Szene immer noch eine echte Männerdomäne. Daher ist es wichtig, mehr Gründerinnen als Vorbilder sichtbar zu machen. Es braucht Erfolgsgeschichten, um zu zeigen, was in diesem Bereich möglich ist. Und deswegen lade ich zum Beispiel in den BeeSelf Academy Podcast oder auch den BeeSelf Academy Club so gerne inspirierende Unternehmerinnen ein, die von ihrer Selbständigkeit und neuen Arbeitsmodellen berichten. Denn so wird das Gründen als berufliche Option für interessierte Frauen greifbarer.
Eine weitere großartige Initiative ist der inzwischen jährlich stattfindende Girls‘ Day. Dabei werden Mädchen schon im frühen Alter diverse Möglichkeiten aufgezeigt, was sie beruflich in Zukunft einmal machen könnten. Das Bewusstsein für unterschiedliche Berufe und auch Gründungen wird also schon früh geschärft. Auch unsere Full-Service-Agentur für Kommunikation Mediadeluxxe war bereits Teil des Girls‘ Days 2022, bei dem ich zehn jungen Mädchen Rede und Antwort zum Thema „Wie werde ich Chefin?“ stand und ihnen die Arbeit in einer Kommunikationsagentur nähergebracht habe. Wir haben an diesem Tag unter anderem eine gemeinsame Podcastfolge aufgenommen.
Zum Abschluss möchte ich dir nun noch zwei wertvolle Mutmach-Tipps für Gründerinnen an die Hand geben, die dich bestärken sollen, dein eigenes Ding durchzuziehen und den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.
Tipp 1: Erfolgsstories anhören und motivieren lassen
Es gibt so viele Erfolgsstories von Frauen, die uns zeigen, dass sich Gründerinnen auf keinen Fall hinter Gründern verstecken müssen: Wir können das auch! Lass dich von anderen Frauen inspirieren, schöpfe Kraft und neue Energie aus dem Austausch mit erfolgreichen Unternehmerinnen.
Tipp 2: Niederschläge akzeptieren und daraus lernen
Zurückweisung und Niederschläge gehören dazu und passieren in jedem Business. Stell dir vor, dein Business ist ein kleines Strichmännchen, das seinen Weg geht. Es geht wandern und erreicht den ersten Gipfel. Doch dann muss es auch wieder hinunter ins Tal, um anschließend den nächsten Berg erklimmen zu können. Es ist völlig normal, wenn die Dinge nicht immer so laufen, wie du dir das wünschst. Lerne aus deinen Fehlern und nimm Kritik von Anderen an, aber glaube stets an dich. Dann wirst du auch diese Herausforderungen meistern.
Melde dich gerne jetzt für unseren BeeSelf Academy Club an, wenn dich dieser Blogartikel inspiriert hat. Ich freue mich auf dich und bin gespannt auf dein Business!