Tipps von: Anja Möwes im Interview mit Nathalie Dorff

Hallo Anja, erzähl doch mal: Warum ist deine berufliche Leidenschaft, Frauen in die Sichtbarkeit zu bringen?

Das ist so eine kleine, verschnörkelte Geschichte und war gar nicht so geplant.  

2013 habe ich mein erstes Business gegründet. Das war eine reine Informationsseite über Kindergeburtstage. Da habe ich mit Affiliate-Marketing und Anzeigen Umsatz erzielt, also relativ klassisches Blog-Business.  

Tipps aus der BeeSelf Academy Das Erfolgsgeheimnis zum Sichtbarwerden und was Schokolade damit zu tun hat Anja Möwes im Interview2017 habe ich dann angefangen, selbst digitale Produkte zu verkaufen. Das waren Ausdrucke für Kindergeburtstage, Muffin-Banderolen, Ketten – alles, was man so selbst am Drucker machen kann.   

2019 habe ich angefangen, parallel Babykurse oder Bindungskurse für Eltern mit Babys im ersten Lebensjahr zu geben und bin dadurch in die Mütterberatung reingerutscht. Ich habe dann entschieden, ein ganzes Kursprogramm zu entwerfen. Das habe ich auch gelauncht und als Onlinekurs angeboten.   

2020 kam dann Corona und ich war mit meinem Onlinekurs zum Glück sehr gut vorbereitet. Außerdem habe ich virtuelle 1:1 Beratungen angeboten und es kamen immer mehr selbstständige Mütter in meine Beratung. So bin ich also grundsätzlich mal in diesen Bereich gekommen.   

Zuvor hatte ich in einer Werbeagentur gearbeitet. Hier haben sich jetzt zwei Dinge vermischt. Die kleine Flamme in meinem Herzen wurde wieder entfacht und ich habe gemerkt, es ist eben doch dieses Thema, wo ich ja auch selbst schließlich im Rahmen meiner Gründung durchmusste: die Sichtbarkeit online.  

Wenn man selbst eine Marke nach außen bringen möchte, ist das aber eben doch nochmal etwas ganz anderes, als wenn man Werbung für Schokolade oder Süßigkeiten macht. Man ist halt nicht nur ein Produkt, das man nach vorne bringen will, mit dem man sich aber nicht persönlich verbunden fühlt.  

Und so ist es entstanden, dass ich angefangen habe, interessante Themen für Mütter sichtbar machen zu wollen und anderen in die Sichtbarkeit zu helfen.   

Spannend. Fiel dir das dann selbst schon immer leicht, sichtbar zu werden oder musstest du dich auch rantasten?

Nein, das war mir nicht direkt in die Wiege gelegt. Letztendlich sage ich auch immer noch: Ich wäre nicht auf Instagram, wenn ich es nicht beruflich nutzen würde.  

Man kann ja auch tatsächlich viel falsch machen, wenn man gerade anfängt. Man muss ganz individuell vorgehen und schauen, was zu einem selbst und was zu seinem Business passt und natürlich ja auch zur Zielgruppe. Einfach alles machen, was so in der Branche gemacht wird, ist keine gute Idee. Wie hast du das für dich herausgefunden, was ist dein Erfolgsgeheimnis zum Sichtbarwerden?

Das ist eine sehr, sehr gute Sache, die du da ansprichst. Ich selbst hatte da auch eine krasse Lernkurve. Ich mache jetzt ganz klassisch das Launch-System, Email und Funnel, allerdings habe ich das Live-Launchen etwas hinten angestellt. Man kann das natürlich auch machen, aber gerade als Mutter muss man sich das schon gut überlegen. Denn der Alltag kann halt dazwischenkommen. Und wenn man dann eine 14-Tage-Launchphase hat, und in diesen 14 Tagen passiert irgendetwas privat, dann muss man halt trotzdem irgendwie happy im Launch dabei sein. Das zehrt einfach an den Kräften. Da muss man schauen, was gerade am besten zur eigenen Lebensphase passt.  

Bei Chill MomEntrepreneur gebe ich auch andere Systeme an die Hand, wo man eben nicht live launchen muss und den ganzen Prozess damit ein wenig entzerren kann, zum Beispiel durch einen Evergreen oder ein anderes Launch-Sales-System.   

Lass uns mal ganz kurz die Begriffe erklären. Was ist ein Launch?

Ein Launch ist, wenn man klassischerweise ein neues Produkt (oder ein schon bestehendes Produkt wieder) in den Markt einführt. Man hat also eine Phase, in der das Produkt geöffnet/buchbar/zu kaufen ist, jedoch nur bis zu einem bestimmten Tag. Danach kann man es dann entweder teurer kaufen oder es geht dann auch erstmal komplett wieder aus den Angeboten raus. So kann man Nachfrage generieren, weil man die Leute im Endeffekt vor dem Launch richtig heiß macht und sie gerne kaufen wollen.  

Launchen kann Spaß machen. Aber was ist, wenn man vielleicht Angst hat vor Ablehnung? Dann plant man seinen Launch, zieht ihn durch und hinterher kauft keiner (bzw. so die Befürchtung vorher). Was kann man stattdessen machen, um Spaß am Verkaufen zu haben und sichtbar zu werden?

Für mich hat es sich wirklich gut gezeigt, und auch für meine Kundinnen, sich vorher schon mit seiner Kommunikation auseinanderzusetzen und da zu sagen: OK, wenn ich merke, dass ich etwas herausbringe und die Nachfrage nicht da ist, wie ich sie mir erhofft hatte, oder wenn ich merke, ich habe Kundengespräche, aber es fühlt sich so zäh an, oder ich müsste mein Gegenüber quasi überreden, dass ich ihm helfen kann, dann muss ich etwas verändern und mit der richtigen Kommunikation ansetzen. Es müssen meine Einzigartigkeit herüberkommen und “Aha-Momente” generiert werden. Mein Gegenüber soll sich denken:  „Oh, wow, warum habe ich das nicht vorher erfahren, dass es sowas gibt?”   

Was ist denn die richtige Kommunikation? Wie kann ich diese “Aha-Momente” bei meinem Gegenüber auslösen?

Das kann man mit transformativer Kommunikation und mit Herz erreichen. Dann wandeln sich die Gespräche. Dann geht es nicht mehr um einen Preis, sondern um ganz andere Dinge. Denn Menschen kaufen oft nicht das, was sie brauchen. Sondern das, was sie wollen. Und die Kaufentscheidungen werden zu 95% emotional getroffen und nur zu 5% vom Verstand. Wir machen oft den Fehler, auf der Verstandebene zu kommunizieren und versuchen, die Menschen so zu überzeugen, dass mein Produkt vernünftigerweise für sie richtig wäre. Doch vielmehr sollten wir Emotionen bei unserem Gesprächspartner hervorrufen. Und das lege ich wirklich jedem ans Herz.  

Da muss ich mal kurz eine Anekdote am Rande erzählen. Mir ist vor Kurzem genau das passiert. Ich saß in einem Webinar – ich kannte die Person schon – hatte aber absolut nicht vor, ein Produkt im Anschluss zu kaufen. Ich saß aber in diesem Webinar und dachte: “Boah, ist das gut, das brauche ich jetzt, das will ich.”  Ich habe dann wirklich gekauft und hinterher dachte ich mir dann: „Ja gut, das war ein echter emotionaler Kauf.” Im Nachhinein bin ich sehr froh, es bringt mir wirklich etwas.

Das ist genau das, was wir wollen. Das, was du erfahren hast, ist dein Unterbewusstsein, welches mit dir kommuniziert hat. Im Grunde hat dein Unterbewusstsein gesagt: “Das brauchen wir.” Menschen kaufen emotional. Und rechtfertigen sich dann rational.   

Was unser Content also eigentlich leisten muss, ist Mehrwert durch einen Perspektivenwechsel. Nur so findet eine Transformation statt, die uns zeigt, warum wir das Produkt wirklich brauchen. Wir müssen die Menschen dort abholen, wo sie stehen und nicht dort, wo wir denken, dass sie sein sollten. Wir verbinden uns also mit unserer Community und geben ihr das Gefühl, dass wir sie wirklich verstehen. Dass wir genau wissen, was jemand gerade braucht.   

Dazu braucht es aber Ehrlichkeit. Daher kommt auch dein Grundsatz in der BeeSelf Academy: Zeige dich so, wie du bist. Das heißt, erschaffe keinen Expertenavatar, sondern sei du selbst. Vielleicht eckst du dann auch mal an, aber das bedarf es einfach einem Prozess und vor allem Mut, auch zu sagen: “Ich bin nicht für alle.” Darum geht’s auch in meiner Schokoladenformel: Milka, Rittersport etc. sind auch nicht für alle. Rittersport ist sportlich, praktisch gut. Milka verkörpert Genuss, Naturverbundenheit, Entschleunigung, Tradition. Einer kann nicht gleich einem anderen sein, sondern jeder bedient unterschiedliche Zielgruppen. Hier sprechen wir von emotionalem Nischen-Finden.   

Das sind echt spannende Tipps.

Anmerkung am Rande: Anja und Nathalie gehen an dieser Stelle noch tiefer ins Thema. Das Audio mit viel Mehrwert zum Erfolgsgeheimnis zum Sichtbarwerden kannst du dir jederzeit als Member im BeeSelf Academy Club anhören.  

Sichtbar werden ist ja für viele eine Hürde. Wie geht man damit um, wenn man sagt: “Ich will eigentlich Privates und Berufliches trennen” oder “Ich möchte nicht vor die Kamera” oder “Was mache ich denn jetzt, wenn die Kunden nicht kaufen”?

Ja, das ist definitiv ein wichtiges Thema. Auch ich habe drei Kinder zu Hause und natürlich möchte ich da auch nicht allzu viel Privates zeigen. Da muss jeder seinen Weg finden. Man sollte eine klare Grenze definieren, was man vor der Kamera zeigen möchte und was eben nicht. Instagram schafft da aber durchaus auch Möglichkeiten, sich nicht so direkt und vor allem nicht vor der Kamera zeigen zu müssen.   

Absolut, genau deswegen haben wir ja auch unsere zehn faceless Videoformatideen, die auch funktionieren, ohne das eigene Gesicht in die Kamera zu halten, als PDF-Guide (für 0€) zusammengestellt.

Zum Punkt der Kundengewinnung: Hier kann es helfen, das eigene Business als eine Art kleine Fabrik mit unterschiedlichen Maschinen und mehreren Stellschrauben zu sehen. Wenn ein Bereich nicht so gut läuft, dann muss ich eben die Maschine noch einmal ein bisschen ölen oder an einer Stellschraube etwa richten. Und Kommunikation ist eine Stellschraube, die nicht zu unterschätzen ist. Ich kann das beste Video überhaupt machen, aber wenn das nicht zu meiner Zielgruppe passt, und nicht die Menschen anspricht, die ich erreichen möchte, dann passt das nicht. Im Endeffekt ist es immer wichtig, sich so zu zeigen, wie man ist und die richtigen Personen anzusprechen.  

Vielen Dank für das anregende Gespräch, Anja!

Wenn du nun noch tiefer in das Thema “Sichtbar werden” und transformative Kommunikation einsteigen willst, melde dich jetzt im BeeSelf Academy Club an und höre dir dort das Extra-Audio mit echtem Deep Talk von Anja und Nathalie an.  

BeeSelf Academy Rising Star PDF 10 Ideen für Videos, ohne sein Gesicht zu zeigen

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Im Überblick: Facts über Anja Möwes 

  • Anja´s Erfolgsgeheimnis zum Sichtbarwerden: “Wenn du deinen Kunden ein tiefes Verständnis für sie zeigst und aus deinem Herzen heraus kommunizierst, dann ziehst du genau die Menschen an, die für dich richtig sind und die genau das wollen, was du zu geben hast.” 

  • Hat Ende 2020 in Nathalie’s Onlinekurs “Social Media Success” zur Erarbeitung einer eigenen Social Media Strategie teilgenommen. Sie und Nathalie haben sich dann aber für ein paar Jahre aus den Augen verloren, bis Anja per Email auf Nathalie’s Newsletter Ende 2023 antwortete und sie sich für einen virtuellen Austausch in einem Netzwerkmeeting trafen, wobei die Idee zum Podcastinterview entstand. 

Hör dir zu diesem Artikel die ausführliche Podcastfolge mit weiterführenden Tipps an: